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Richte Deinen eigenen NAS als Medienserver ein: Vor- und Nachteile

 

Die ständig steigenden Datenmengen haben wesentlich zur Verbreitung von NAS-Servern in Privathaushalten beigetragen. Wenn die Daten dort bereits zentral gespeichert und verwaltet werden, was wäre besser, als den eigenen NAS als Medienserver zu betreiben? Schließlich bieten viele NAS-Systeme bereits die notwendigen Tools zum Streamen von Video, Musik und Bildern im Netzwerk. Trotzdem solltest Du Dich mit den Vor- und Nachteilen eines solchen Systems vertraut machen und Dir der möglichen Komplikationen bewusst sein, bevor Du beginnst.

 


Wie funktioniert ein Medienserver?

Wenn Du einen Medienserver auf Deinem NAS einrichten möchtest, musst Du zunächst die Grundlagen verstehen. Ein Medienserver ist in der Regel ein sogenannter DLNA-Server. DNLA ist ein etablierter Standard für den Anschluss von Multimedia-Hardware verschiedener Hersteller. Zu DNLA-fähigen Geräten gehören:

• Computer

• Notebooks

• Smartphones und Tablets

• Spielekonsole

• Smart-TVs

• Av-Empfänger

• Blu-ray Player

• u.v.m.


Der NAS als Medienserver

Wenn Du einen eigenen Medienserver einrichtest, wird dieser als DNLA-Server in Deinem Netzwerk betrachtet. Alle Geräte, über die Du die Daten des Medienservers abspielst, sind die DLNA-Clients. Für ein funktionierendes DLNA-Netzwerk benötigst Du einen Medienserver, zum Beispiel Dein NAS-System, einen Router zur Kommunikation mit den Geräten in Deinem Netzwerk und mindestens einen DLNA-Client. Wenn Dein NAS bereits in Dein Netzwerk integriert ist, musst Du in der Regel nur die entsprechenden Einstellungen an Deinem NAS-System vornehmen, um es als Medienserver betreiben zu können. Die Namen können von Hersteller zu Hersteller variieren, die meisten sind jedoch in den erweiterten Einstellungen zu finden. Du musst sowohl UPnP als auch DLNA auf Deinem NAS-System aktivieren.


Diese NAS-Server eignen sich optimal als Medienserver:

(LINK)


Passe die Ordnerstruktur des NAS Server an !

Wenn Du UPnP und DLNA aktiviert hast, musst Du die entsprechenden Freigaben in Deinem NAS-System vornehmen (Affiliate-Link). Schließlich möchtest Du nicht unbedingt alle Inhalte frei in Dein Netzwerk streamen. In der Regel können jedoch nur einzelne Ordner freigegeben werden. Dies kann das Filesharing erheblich erschweren. Häufig musst Du die Ordnerstruktur an Deine Bedürfnisse anpassen. Wenn Du bereits weißt, wie Du das NAS-System für die Verwendung als Medienserver einrichtest, kannst Du von Anfang an eine einheitliche und klare Ordnerstruktur verwenden, die die Freigabe erheblich vereinfacht. Dadurch kannst Du Videos, Audiodateien und Bilder einfach über Deinen Medienserver verteilen.


Filme über den Medienserver streamen:

Darauf solltest Du achten

Obwohl sich viele Smart-TV-Geräte jetzt mit dem DNLA-Logo schmücken und für das Streaming über den Medienserver prädestiniert erscheinen, können Probleme schnell auftreten. Weil viele Spieler nur sehr wenige Formate problemlos abspielen können. Dies liegt an den minimalen Formatanforderungen, die für die DLNA-Zertifizierung beherrscht werden müssen. Im Videobereich reicht bereits das TV MPEG-2-Format aus. Alle anderen Formate sind normalerweise nur optional. Der Filmfan hat also ein echtes Problem. Denn nur ein Bruchteil der Filme ist im MPEG-2-Format verfügbar.


Der Codec der Filmdateien ist entscheidend

Was tun, wenn der Fernseher seine eigene Filmbibliothek nur in geringem Umfang per Stream abspielen kann? Es stehen zwei Optionen zur Verfügung. Zum einen die Konvertierung aller Videos in das akzeptierte MPEG-2-Format oder das Format, das vom TV nativ unterstützt wird. Dies kann bei großen Filmsammlungen sehr lange dauern. Die Alternative ist die Transkodierung. Beim Transkodieren wird das Videomaterial direkt beim Streaming konvertiert und dem Player im entsprechenden Format zur Verfügung gestellt. Leider erfordert die Transkodierung viel Rechenleistung, die normalerweise von einem NAS-System nicht erreicht werden kann. Schließlich sollte ein NAS möglichst energieeffizient und leise betrieben werden und wurde mit seiner Hardware für diesen Einsatzbereich optimiert.


h.265 – Der Codec der Zukunft

Ein weiteres Problem ergibt sich auch im Hinblick auf die ständig zunehmende Auflösung. Der platzsparende Codec ist für die aktuelle 4K-Auflösung des h.265-Codecs. Dies kombiniert sowohl eine gute Bildqualität als auch eine akzeptable Datengröße. Um die Videodateien in diesem Codec kodieren zu können, benötigst Du jedoch mindestens einen Prozessor mit den Werten eines aktuellen i3. Nur so kannst Du Deine Videodateien in akzeptabler Zeit und mit den bestmöglichen Ergebnissen in das entsprechende Format konvertieren. Wenn jedoch die meisten Player mit diesem Codec arbeiten können, werden sie nur in der Zukunft angezeigt.


Musik über den Medienserver bereitstellen: Formate & Co.

Selbst wenn Du Songs über den DLNA Media Server abspielst, können Probleme auftreten. Hier gibt es ähnliche Probleme wie bei den Videomaterialien, da hier die Mindestformatvorgaben für die DLNA-Zertifizierung bestehen. Das grundlegende Format, das ein Player unterstützen muss, ist LPCM (2-Kanal). Ein Format, von dem nicht viele Benutzer gehört haben. In der Regel ist Deine eigene Musiksammlung als MP3, AAC oder WMA9 verfügbar. Hier können jedoch viele Schwierigkeiten vermieden werden, da viele Spieler die optionalen Formate immer noch akzeptieren und ohne Probleme spielen. Auch die Transkodierung im Musikbereich ist bei weitem nicht so anspruchsvoll und kann normalerweise von einem NAS leicht gehandhabt werden. Alternativ kann man auch innovative Streaming Dienste nutzen, wie zum Beispiel Roon.


Greife jederzeit mit dem Medienserver auf Deine Bilder zu

Wenn Du Deinen Medienserver verwenden möchtest, um auf Deine Bilder in Deinem Netzwerk zuzugreifen, ist dies normalerweise kein Problem. Das Standardformat der Hersteller ist JPEG, das ebenfalls zu den Standardformaten für Bilder gehört. Probleme können nur auftreten, wenn sich Deine Bilder im RAW-Format auf der Festplatte befinden. Dies kann praktisch von jedem DLNA-Player erkannt und angezeigt werden.


Alternativen zum NAS als Medienserver

Auch wenn der NAS als Medienserver überzeugen kann, stößt ein solches Gerät schnell an seine Grenzen. Wenn Du Dir jedoch die Mühe machst, die verschiedenen Videoformate zu konvertieren und sie zu streamen, kannst Du den NAS problemlos als Medienserver verwenden. Wenn Du jedoch viele Daten in verschiedenen Formaten und mit verschiedenen Codecs hast, solltest Du einen leistungsfähigen Computer als Medienserver verwenden und die Transcoding-Option verwenden. Das spart viel Zeit und Nerven.


Kommerzielle Anbieter als Alternative?

Neben einem eigenen Medienserver im Netzwerk gibt es auch verschiedene Cloud-Angebote, die einen ähnlichen Service anbieten. Der Vorteil ist die flexible Verfügbarkeit von Inhalten, da Du nicht auf Dein Netzwerk beschränkt bist. Du musst jedoch wissen, dass Du Deinen Inhalt zuerst hochladen musst. Dies kostet Zeit und Bandbreite. Darüber hinaus hast Du keine direkte Kontrolle über Deine Daten und Dateien und kannst somit den Zugriff von außen nicht mehr vollständig ausschließen. Dies kann insbesondere bei sehr günstigen oder internationalen Angeboten ein echtes Problem sein.


Mobiler Zugriff, mobile Steuerung: Apps für den NAS als Medienserver

Um den Medienserver in Deinem NAS bequem steuern zu können, muss er idealerweise von der Couch aus bedienbar sein. Mit Smartphones oder Tablets können die besten NAS-Systeme einfach verwaltet werden, da viele Anbieter die entsprechenden Apps und Tools bereitstellen. Auf diese Weise kannst Du die Leistung Deines NAS überwachen, die Freigaben bearbeiten oder verschiedene Einstellungen vornehmen, ohne von einem Desktop-Computer auf den NAS zugreifen zu müssen.

1. Apps für einen NAS-Medienserver von Synology: Synology bietet einige seiner eigenen Apps für seine NAS-Systeme an. Auf dem NAS ist immer das passende Gegenstück installiert. Die Auswahl an Apps ist groß – für Medien stehen etwa DS-Foto, DS-Video-Station und DS-Audio zur Verfügung. Die Apps sind für iOS bzw. Android verfügbar. Synology bietet auch andere Apps zum Verwalten von Daten auf dem NAS an, wie z. B. DS File oder DS Cloud.

2. Apps für einen QNAP NAS Media Server: Der Hersteller QNAP überzeugt durch seine große Auswahl an Apps, die sowohl für iOS-Geräte als auch für Android-Geräte verfügbar sind. Jede App hat einen anderen Fokus und ist übersichtlich gestaltet, so dass Du Dich nicht mit einer Vielzahl von Funktionen befassen musst. Die Hauptanwendungen von QNAP sind: Qfile, Qmanager, Qmusic, Qvideo und Qremote. Damit können alle gängigen Funktionen des NAS und des Medienservers einfach gesteuert werden.

3. Apps für einen D-Link NAS-Medienserver: Auch D-Link zeichnet sich durch eine Vielzahl von Apps aus, die sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte verfügbar sind. Insbesondere die App mydlink bietet mit ihren verschiedenen Versionen ausreichend Möglichkeiten, Deinen NAS und den darauf laufenden Medienserver optimal zu optimieren.

4. Apps für einen Buffalo NAS-Medienserver: Buffalo NAS-Systeme sind äußerst funktional. Daher unterstützen die Apps sowohl Windows- als auch Android- und iOS-Betriebssysteme und ermöglichen den vollständigen Zugriff auf Dein NAS sowohl innerhalb des Netzwerks als auch über das Internet. Auf diese Weise kannst Du NAS und Medienserver einfach und umfassend konfigurieren und anpassen.

5. Apps für Western Digital NAS Media Server: Western Digital dagegen gehen ihren eigenen Weg. Während die MyCloud-App sowohl in Google Playstore als auch in iTunes verfügbar ist, ist dies weniger für die Verwaltung Deines NAS als für den Zugriff auf Deine Daten über die resultierende Cloud. Für die reine Steuerung des NAS-Systems ist diese App daher nicht geeignet.


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