Ein kurzer Überblick über den Begriff NAS Server
Das Kürzel „NAS“ steht für „Network Attached Storage“, was soviel wie „dem Netzwerk zugehöriger Speicher“ bedeutet. Der Grundgedanke, welcher bei der Erfindung der NAS-Server leitend war, ist, dass man unabhängig vom Client, im gesamten Netzwerk zugänglichen Speicher bereitstellt. Die Zentralisierung der Daten hat viele Vorteile, die im nachfolgenden Absatz erläutert werden. Normalerweise hat ein Computer eine Festplatte verbaut, auf welcher die Dateien des Benutzers vorhanden sind. Diese Speicherform heißt „Direct Attached Storage“ und stellt meistens solange kein Problem dar, bis man mehrere Computer oder Clients im Netzwerk hat. Der Sinn eines NAS-Servers besteht darin, dass man Clients im Netzwerk ein Benutzerkonto mit bestimmten, vorher festgelegten Rechten gibt. Diese können dann, innerhalb ihrer Rechte, auf den Server und die dort liegenden Daten zugreifen können.
[su_highlight background=“#5bdd25″ color=“#ffffff“]Die Besten NAS Server 2019[/su_highlight]
NAS-Server im Gewerbe
Unternehmen können mithilfe eines speziellen Netzwerkspeichers (NAS) alle Dateien zentral lagern. Jeder Benutzer kann auf die gleichen Dateien zugreifen. Aktualisierte Dateien und Projekte sind für andere Benutzer sofort verfügbar. Der Austausch zwischen verschiedenen Abteilungen wird erheblich vereinfacht und durch die vorgegebene Ordnerstruktur entstehen keine ungewollten Allokationen von Dateien, die dort eventuell nicht sein sollten. Die Übersichtlichkeit wird stark gefordert, da jeder Benutzer zu jeder Zeit weiß, wo welche Dateien vorhanden sind. Gerade bei großen Dateibeständen und Aktenarchiven, welche z. B. verstärkt in Arztpraxen und juristischen Anwaltskanzleien vorkommen, wird das Auffinden sämtlicher Unterlagen zu einem Fall nur wenige Sekunden dauern.
NAS-Server, welche für den gewerblichen Betrieb hin optimiert wurden, können extreme Datenmengen bewältigen. Dank moderner SSDs kann man den Benutzern sehr große Dateibestände innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung stellen, ohne das der Server dabei viel Strom verbraucht oder extrem laut ist. Durch die bessere Vernetzung und das vereinfachte Arbeiten können nicht nur Ressourcen besser geplant und verteilt, sondern auch Aufträge wesentlich schneller abgearbeitet werden. Gerade bei vielen Benutzern ist es oftmals sehr wichtig, die Vernetzung sehr einfach zu gestalten. Im Endeffekt ist natürlich jedes NAS zuerst eine (gerade für kleinere Betriebe) nicht unerhebliche Anschaffung. Diese Anschaffung wird sich aber schnell auszahlen und das nicht nur im finanziellen Hinblick. Auch das Arbeiten wird viel komfortabler und einfacher.
Ebenfalls sehr wichtig und hilfreich ist das sehr einfache Erstellen von Back-ups. Dadurch lassen sich also nicht nur Gewinne durch den Einsatz eines NAS-Servers generieren (Stichwort ist hier die effizientere Arbeitsweise und die bessere Vernetzung von verschiedenen Abteilungen), sondern auch Verluste vermeiden. Durch Datenverlust können auf viele unterschiedliche Weisen monetäre Verluste entstehen. Falls ein nicht gesicherter Client einen Festplattenausfall erleidet, sind in den meisten Fällen die darauf gespeicherten Dateien verloren. Das Einrichten und konfigurieren des neuen Computers kostet Zeit und damit auch Geld, welches man sich allerdings sparen könnte, wenn man einfach ein altes Abbild der wichtigsten Dateien wieder zurück auf den Computer spielen könnte. Noch schlimmer wird es allerdings, wenn man dadurch fahrlässig handelt.
In vielen Bereichen der modernen Wirtschaft gibt es Aufbewahrungsfristen. In juristischen Kanzleien oder Arztpraxen z. B. muss jede Akte eine bestimmte Zeit lang abrufbereit sein. Wenn dies nicht der Fall ist und das Gericht dem Schuldigen eine Fahrlässigkeit in Bezug auf eine mangelnde Sicherung der Akten nachweisen kann, kann es extrem teuer für das Unternehmen werden. Damit dies nicht geschieht, empfiehlt es sich, gleich auf mehrfacher Ebene Sicherungen einzusetzen. Dabei hat sich ein einfach zu merkendes Prinzip in der Wirtschaft durchgesetzt: 3-2-1. Es sollten drei Back-ups von essenziellen Dateien auf mindestens zwei verschiedenen Medien vorhanden sein. Eines von den drei Back-ups sollte dabei getrennt aufbewahrt werden (zum Beispiel außerhalb der Firma), wofür sich auch die Cloud eignet.
Die Möglichkeiten von NAS-Servern im privaten Einsatz
Im privaten Bereich kann man mithilfe eines NAS-Servers sensible Daten zentral aufbewahren. Große Datenmengen können von der ganzen Familie innerhalb und außerhalb des heimischen Netzwerkes aufgerufen werden. Gerade wenn man eine große Familie hat, kommt es schnell vor, dass viele Dateien sich an den unterschiedlichsten Orten, in den unterschiedlichsten Geräten und hinter den unterschiedlichsten Dateipfaden anhäufen.
Generell gilt natürlich, dass die Vorzüge eines NAS-Servers im gewerblichen Bereich auch in bestimmten Teilen auf den privaten Gebrauch übertragen werden können. Eine sehr gute und einfache Vernetzung, das Zentralisieren des gesamten Datenbestandes und eine stetige Verfügbarkeit auch außerhalb des heimischen Netzwerkes sind hier auch im privaten Bereich von Vorteil. Außerdem kann man dank eines NAS-Servers auf einfache Art und Weise Sicherungen seiner Daten und Computer anlegen.
Die Bedienung eines NAS-Servers ist dabei nicht sonderlich schwierig. Gerade bei Fertiglösungen (z. B. der bekannten und renommierten Firma Synology) ist die Konfigurierung sehr einfach mittels eines grafischen Webbrowserinterfaces möglich. Dadurch kann tatsächlich fast jede Person im Haushalt eigenständig mit dem NAS-Server umgehen. Bei selbst gebauten NAS-Servern empfehlen sich ebenfalls verschiedenste Betriebssysteme, welche teilweise sogar Open Source sind. In diesem Bereich zu empfehlen sind die Betriebssysteme der Windows Home Server-Reihe von Microsoft, NAS4Free oder FreeNAS.
RAID-Arten und deren Vor- und Nachteile
In vielen NAS-Servern kann man einstellen, ob die Festplatten in einer bestimmten Art und Weise zusammenarbeiten sollen. Diese Verbünde werden RAID genannt. Es gibt sehr viele unterschiedliche RAID-Arten, welche sich allerdings immer im Wesentlichen in zwei Bereichen voneinander unterscheiden: Geschwindigkeit und Ausfallsicherheit.
In einem RAID0 werden mindestens zwei Festplatten zusammengeschaltet, sodass jede Festplatte immer nur eine Hälfte der Datei lesen bzw. schreiben muss. Dadurch kann man z. B. bei dem Einsatz von zwei Festplatten die doppelte Lese- und Schreibgeschwindigkeit erhalten. Wenn allerdings nur eine Festplatte ausfällt, sind die Dateien auf allen Festplatten verloren. Daher eignet sich diese Form des RAID nicht sehr für den Betrieb in sensiblen Bereichen.
Interessanter sind die RAID5 und RAID6 Kombinationen. Bei RAID5 werden in gewisser Weise die Vorteile von einer eins-zu-eins Spiegelung der Festplatten mit den Vorteilen des RAID0 kombiniert. Man benötigt mindestens drei Festplatten, empfohlen würden wir ein RAID5 bis zu einer Anzahl von sechs bis sieben Festplatten. Die Gesamtkapazität des RAID entspricht der Gesamtkapazität aller Festplatten minus einer Festplatte.
Bei fünf 2TB Festplatten entspricht das einer Kapazität von 8TB. Die Lesegeschwindigkeit entspricht dann ebenfalls der Lesegeschwindigkeit einer Festplatte mal vier. Gerade bei wenig schreibintensiven Vorgängen kann man mit einem RAID5 sehr kostengünstig und relativ ausfallsicher mehrere Festplatten speichereffizient nutzen. Wenn eine Festplatte in diesem Verbund ausfällt, sind die Dateien immer noch vorhanden.
Es muss eine neue Festplatte gekauft und in das RAID eingebunden werden. Wenn während des Wiederherstellens des RAID allerdings ein Fehler in einer zweiten Festplatte auftritt, sind alle Daten verloren. Hier hat RAID6 den Vorteil, dass diese RAID-Art alle Vorteile von RAID5 miteinander verbindet, die Parität allerdings doppelt so hoch ausfällt. Die Kapazität bei unserem Beispiel wäre zwar „nur“ 6TB, dafür könnten allerdings auch zwei Festplatten gleichzeitig ausfallen. Erst bei einem dritten Ausfall zur gleichen Zeit wären die Dateien verloren.
Fazit: Fertiglösung oder Eigenbau?
Dem Benutzer stehen viele verschiedene NAS-Server zur Auswahl. Gerade bei „fertigen“ Systemen kommt es stark auf das verwendete Betriebssystem an, welches der NAS-Server benutzt. Gemeinhin haben dort Synology, QNAP und Buffalo die oftmals besten Systeme. Allerdings gibt es auch noch eine sehr attraktive und kostengünstige Alternative. Oftmals rechnet es sich, wenn man sich den NAS-Server im Internet selbst zusammen konfiguriert und den NAS Server selber baut. Zwar schreckt oftmals das Wort „Server“ ab, allerdings muss man sich hier immer in Erinnerung rufen, dass ein NAS-Server ein besonderer Computer ist, welcher sich durch ein spezielles Betriebssystem auszeichnet. Ein selbstkonfigurierter NAS-Server ist perfekt für den Einsatz in ihrer Umgebung zugeschnitten. Wenn Sie z. B. extrem hohe Datenraten benötigen, können Sie eine 10-Gbit/s-Netzwerkkarte in einen PCIe-Slot verbauen. Diese kostet nicht viel und ist eine einfache und unkomplizierte Lösung, wobei fertige NAS-Server mit 10 Gbit/s Netzwerkanbindung extrem viel Geld kosten.