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Dein eigenes NAS selber bauen (How to Anleitung)

Das NAS selber bauen ist eine kostengünstige Alternative zu teuren Komplettlösungen. Dabei hast Du noch nicht einmal viel Einfluss auf die verbauten Komponenten. Anders beim Selbstbau. In dieser How to Anleitung verraten wir Dir, wie Du das NAS selber bauen kannst und worauf du achten musst.

 

Worauf Du beim Kauf achten musst, wenn Du einen NAS selber bauen möchtest

Damit das NAS Marke Eigenbau am Ende einwandfrei funktioniert und Du die Entscheidung gegen eine Komplettlösung am Ende nicht bereust, solltest Du beim Kauf der Komponenten einiges beachten.

 

NAS selber bauen

Formfaktor und Gehäuse beim NAS selber bauen:

Wähle ein Gehäuse, das genügend Platz für alle Komponenten bietet und den Formfaktor deines Mainboards unterstützt (z. B. Mini-ITX, Micro-ATX). Achte auf ausreichende Belüftung, um eine angemessene Kühlung sicherzustellen.

 

Netzwerkanschlüsse:

Achte darauf, dass das Mainboard über ausreichend LAN-Anschlüsse verfügt, um deine Netzwerkbedürfnisse zu erfüllen. Gigabit-Ethernet ist in den meisten Fällen ausreichend, aber auch 10-Gigabit-Ethernet ist eine Option, wenn du hohe Übertragungsgeschwindigkeiten benötigst.

 

Erweiterbarkeit:

Denke daran, wenn Du das NAS selber baust, dass Du es eventuell irgendwann erweitern möchtest. Für diesen Fall solltest Du darauf achten, dass in der Produktbeschreibung für das bestückbare NAS-System ein Hinweis auf sogenannte „Bays“ steht. Hierbei handelt es sich um die vorgesehenen Einschübe für weitere Festplatten. Es wird unterschieden zwischen:

  • 2-Bay-System = NAS-System mit zwei Einschüben
  • 4-Bay-System = NAS-System mit vier Einschüben

 

Leistung und Kompatibilität:

Stelle sicher, dass die ausgewählten Komponenten (CPU, Mainboard, RAM) Deinen Ansprüchen genügen. Dabei ist es Geschmackssache, wie viele Kerne Dein CPU haben soll. Viel wichtiger ist, dass das Mainboard genügend Anschlüsse für die Festplatten hat.

Auch beim Arbeitsspeicher solltest Du dich für mehr Leitung entscheiden. Das Minimum sind hier 8 GB.

Wichtig: Mainboard und Arbeitsspeicher müssen miteinander kompatibel sein.

 

Stromverbrauch:

Wenn Du das NAS selber bauen möchtest, vergiss nicht, auch den Stromverbrauch zu berücksichtigen. Schließlich läuft das NAS rund um die Uhr. Wähle daher energieeffiziente Komponenten aus, um Deine laufenden Kosten zu minimieren.

 

Festplatten für das NAS selber bauen:

Entscheide Dich am besten für SSDs, die speziell für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Wenn Du dein NAS selber bauen möchtest, solltest Du außerdem noch darauf achten, dass:

  • Die Baugröße der Festplatte passt.
  • Die Datenübertragungsrate Deinen Vorstellungen entspricht. Je höher diese ist, desto schneller können Daten auf die Festplatte geschrieben oder von ihr gelesen werden. Eine höhere Datenübertragungsrate kann die Leistung Deines NAS verbessern, insbesondere bei gleichzeitigen Zugriffen mehrerer Benutzer.
  • Der Cache groß genug ist. Denn alle Daten werden beim Abruf vom NAS erst in den Zwischenspeicher geladen, um den Zugriff zu beschleunigen. Ein größerer Cache kann die Leistung des NAS verbessern, insbesondere bei häufig wiederholten Zugriffen auf bestimmte Dateien.
  • Die MTBF (Mean Time Between Failures): Die statistische Angabe gibt die durchschnittliche Lebensdauer einer Festplatte an, bevor sie voraussichtlich ausfällt. Sie wird normalerweise in Stunden angegeben. Je mehr Stunden – desto besser.

 

Betriebssystem:

Entscheide Dich für ein NAS-Betriebssystem, das Deine Anforderungen erfüllt. Beliebte Optionen sind FreeNAS, OpenMediaVault oder NAS4Free. Aber auch Server-Betriebssysteme sind möglich. Bekannt hierbei sind:

  • Debian,
  • Windows,
  • Suse Linux,
  • CentOS und

Wichtig: Nicht jedes NAS-Betriebssystem ist mit jeder Hardware kompatibel. Daher sollten vor dem Kauf die Hardware-Voraussetzungen genau überprüft werden!

 

Backup- und Redundanz-Optionen:

Berücksichtige Backup-Möglichkeiten wie externe Datensicherungen oder Cloud-Backup-Dienste, um Deine Daten zusätzlich zu schützen.

 

Lüftersteuerung:

Ein leises NAS ist oft wünschenswert, besonders wenn es in einem Wohnraum platziert wird. Achte auf eine gute Lüftersteuerung, um die Geräuschentwicklung zu minimieren.

 

Sicherheit:

Denke an die Sicherheit deines NAS. Verwende starke Passwörter und halte das Betriebssystem und alle Anwendungen auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu minimieren.

 

NAS selber bauen – How to Anleitung

Hast Du alle Komponenten beisammen, kannst Du direkt mit dem Zusammenbau des NAS-Servers beginnen.

 

Teil 1: Hardware-Zusammenbau

  1. Öffne das Gehäuse der NAS-Station.
  2. Schiebe die erste Festplatte behutsam in den Schacht, bis sie deutlich hörbar einrastet.
  3. Befestige die Festplatte zusätzlich mit vier Schrauben, damit sie fest im Gehäuse sitzt.
  4. Fahre mit dem Einsetzen der weiteren Festplatte fort und befestige diese ebenfalls mit den dazu passenden Schrauben im Gehäuse.
  5. Setze das Gehäuse wieder zusammen.
  6. Schließe nun den selber gebauten NAS an das Stromnetz an und verbinde den NAS-Server per LAN-Kabel mit Deinem Router.

 

Teil 2: Installation und Einrichtung

  1. Sobald die NAS physisch zusammengesetzt und an das Netzwerk angeschlossen ist, richte das Betriebssystem ein.
  2. Lies nun die Bedienungsanleitung oder Installationsanweisungen der NAS-Hardware durch. Dort sollten Anweisungen enthalten sein, wie Du das NAS im Netzwerk finden kannst.
  3. Einige Hersteller bieten auch spezielle Netzwerk-Scanning-Tools an, mit denen Du den NAS-Server im Netzwerk finden kannst. Diese Tools können in der Regel von der Support- oder Downloadseite des Herstellers heruntergeladen werden.
  4. Wirf einen Blick auf die Benutzeroberfläche Deines Routers. Einige Router zeigen die an das Netzwerk angeschlossenen Geräte an, einschließlich des neu angeschlossenen NAS. Notiere Dir die zugewiesene IP-Adresse.
  5. Gib diese direkt in Deinen Webbrowser ein. Die Oberfläche des NAS sollte dann im Browserfenster angezeigt werden.
  6. Lege dort einen Namen fest und verbinde Dich anschließend. Jetzt kannst Du den Server noch konfigurieren und dann fortan damit arbeiten.

 

NAS selber bauen: Vor- und Nachteile des Selbstbaus im Vergleich zu Komplettsystemen

Wenn Du das NAS selber bauen möchtest, hast Du, verglichen mit einem vorgefertigten Komplettsystem, einige Vorteile. So kannst Du dich beispielsweise individuell dazu entscheiden, welche Festplatten Du verwenden möchtest und wie groß diese sein sollen. Auch kannst Du selbst entscheiden, ob Du für die Zukunft Erweiterungsoptionen mit einplanen möchtest oder nicht.

Allerdings verlangt die Einrichtung beim NAS Server selber bauen viel Zeit und technisches Wissen. So musst Du dich nicht nur mit den verschiedenen Komponenten auskennen, sondern Dich auch mit den Betriebssystemen und der Netzwerkkonfiguration vertraut machen, damit der Server am Ende reibungslos funktioniert. Vor allem wenn Du eine einfache und schnelle Lösung suchst, ist hier ein Komplettsystem die bessere Wahl.

Somit sollte Deine Entscheidung, ob Du das NAS selber baust oder ein Komplettsystem erwirbst nicht nur von Deinem persönlichen Budget abhängig machen.


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